Baugebiet Dornberg – Wohnraumbedarf nach wie vor sehr hoch

Veröffentlicht am 08.10.2017 in Allgemein

In Deutschland werden jährlich 350.000 neue Wohnungen benötigt, umgerechnet auf Mühltal bedeutet dies 60 neue Wohnungen im Jahr. Das heißt in 5 Jahren werden 300 neue Wohnungen benötigt. Das heißt aber auch, wir können zu den Wohnungssuchenden in Mühltal nicht einfach sagen „Versuche es doch in einer anderen Kommune“, denn dort gibt es ebenfalls nicht genügend Wohnraum.

Das Gewerbegebiet Ruckelshausen zieht Firmen an, die hier expandieren können und eine gute Infrastruktur vorfinden. Auch Mitarbeiter dieser Firmen werden dann nach Wohnraum in Mühltal suchen. Das ist aktuell nicht möglich, weil der Wohnungsmarkt für niedrige und mittlere Einkommen leer ist und sich nur wenige ein Eigenheim in parkähnlichen Landschaften leisten können.

Nun hat die Nieder-Ramstädter Diakonie in einem langwierigen Verfahren ein neues Baugebiet entwickelt, dessen Eckpunktepapier mehrstimmig in den gemeindlichen Gremien angenommen wurde. Nachfolgend möchte ich auf die wichtigsten Punkte eingehen: Das Areal Dornberg umfasst 7,7 ha. Es teilt sich auf in Neubauland Wohnen mit ca. 4 ha; Verkehrs- und Grünfläche ca. 2,7 ha. und einem Mischgebiet, wie Spielplatz und Kita von ca. 1 ha. Das bietet Platz für 300 Wohneinheiten, einschließlich des Bestandes für 600 Bewohner. Weitere 200 Bewohner wohnen bereits auf dem Gelände der Nieder-Ramstädter Diakonie. Selbstverständlich gilt auch für dieses Baugebiet die Stellplatzsatzung.

Damit dem großen Bedarf auch an sozialem und bezahlbarem Wohnraum Rechnung getragen werden kann, sind für diesen Personenkreis 30 % der Wohneinheiten (ca. 90 Wohnungen) vorgesehen. Davon sind mindesten ein Drittel der Wohneinheiten geförderter sozialer Wohnungsbau verteilt im Gebiet. Auch der Erwerb von günstigem Eigentum für Familien soll hier realisiert werden.

Die Gemeinde wird beim Dornberg vorbildlich am Planungsgewinn, der übrigens nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, beteiligt. Die NRD stellt auf dem Areal die öffentlichen Verkehrsflächen incl. Straßenbeleuchtung und Beschilderung zur Verfügung. Grundstücke der öffentlichen Verkehrsflächen werden kostenlos der Gemeinde übergeben, ebenso die öffentlichen Entwässerungs- und Wasserversorgungsanlagen. Die NRD erstellt alle öffentlichen Grünflächen incl. dreijähriger Entwicklungspflege sowie einen öffentlichen Kinderspielplatz. Auch die Grünfläche um die Kirche im Süden des Wohngebietes ist für jeden nutzbar. Zusätzlich zu der bestehenden Kita werden weitere 50 Kita-Plätze geschaffen und den Anwohnern im Wohngebiet am Anfang der Entwicklung zur Verfügung gestellt. Wir sind der Meinung, dass dies für die Gemeinde Mühltal eine gute Beteiligung am Gewinn ist.

Beim Bau einer weiteren Straße, wird die NRD die Kosten für den Straßenabschnitt zwischen dem Bodelschwinghweg und der westlichen Grenze des Friedhofes als Anbindung übernehmen.

In einer Bürgerversammlung hatten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit sich über die Planungen zu informieren und Fragen zu stellen. Deshalb wurden die politischen Vertreter der Gemeinde Mühltal gebeten, sich mit Fragen und Beiträgen kurz zu fassen.

Die Verkehrsentwicklung verursacht bei vielen Anwohnern Ängste. Leider lassen sich diese Ängste auch nicht durch das Ergebnis einer Verkehrszählung mindern.

Es gibt Möglichkeiten das Verkehrsaufkommen umgehend zu reduzieren. Wer durch Trautheim oder Nieder-Ramstadt lediglich durchfährt, kann auch die B426 / Tunnel nutzen. Weitere Anregungen wären: die Ampelphase an der Ortseinfahrt von der B 426 in die Rheinstraße zu verlängern, sodass die Ein- und Ausfahrt Richtung Nieder-Ramstadt mit längeren Wartezeiten verbunden sind und sich deshalb der Weg durch den Tunnel lohnt. Es können Zebrastreifen mit Ampelanlage an entscheidenden Stellen für einen sicheren Übergang und eine Reduzierung des Fließverkehrs sorgen. Letztendlich bliebe noch die Möglichkeit den Durchgangsverkehr durch Verkehrsschilder zu begrenzen, was aber wenig sinnvoll ist.

Uwe Schuchmann vom Verkehrsclub VCD setzte sich auf der Bürgerversammlung für eine sanfte Mobilität ein. Er empfahl z.B. eine Haltestelle ab Bauphase 2, Car-Sharing und Cargobike-Verleih, ebenerdige Radboxen und einen innerörtlichen ÖPNV im Halbstundentakt für alle Ortsteile. Wie den Medien zu entnehmen ist, plant der VCD eine Veranstaltung zu dem Thema Verkehr im Januar 2018. Das begrüßen wir sehr.

Mühltal hat mit seinen sieben Ortsteilen seit langer Zeit einen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Deshalb setzt sich die SPD für das Baugebiet Dornberg ein, damit sich auch in Zukunft Menschen hier ansiedeln können. Wir gestalten diesen Prozess aufgeschlossen, demokratisch und im Sinne eines solidarischen Mühltals.

Aktuell gibt es noch keine Entscheidung zu dem Baugebiet Dornberg. Das Verfahren steht noch ganz am Anfang. In den nächsten Schritten folgen der Aufstellungsbeschluss, die Offenlegung und zuletzt der Satzungsbeschluss. Bei der Offenlegung kann jeder Bürger Mühltals seine Einwände kundtun. Diese Einwände werden individuell geprüft.

Ruth Breyer
SPD Mühltal

 
 

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