„Gebührenfreie Kitas nicht auf Kosten von Kommunen und Qualität“

Veröffentlicht am 25.08.2017 in Allgemein

Bundestagskandidatin Christel Sprößler zu Gast bei SPD-Podiumsdiskussion „Für ein familienfreundliches Mühltal“

Familienfreundlichkeit funktioniere nur, wenn man gleichermaßen in die Bereiche Betreuung, Bildung, Wohnraum und Arbeitsbedingungen investiert, sagte Bundestagskandidatin Christel Sprößler (SPD) bei einer Podiumsdiskussion am Dienstag. Gemeinsam mit Vertretern der Mühltaler SPD, Elternbeiräten und der Kreistagsabgeordneten Rosemarie Lück erörterte die derzeitige Bürgermeisterin in Roßdorf am Beispiel ihrer Gemeinde und der aktuellen Situation in Mühltal, wie es um die familienrelevanten Themen bestellt ist.

Im Zuge der Gebührenerhöhung an den Mühltaler Kindergärten beschäftigte die Anwesenden die Frage, wie man eine Gebührenfreiheit herstellen kann, die bereits in Ländern wie Rheinland-Pfalz und Berlin existiert. Christel Sprößler schilderte, dass die SPD sich bereits seit Jahren dafür einsetze, um die Familien dadurch zu entlasten. Sie betonte jedoch, dass dies nicht zu Lasten der Kommunen geschehen könne. Auch die Qualität dürfe sich nicht verschlechtern. „Der Bund muss den Ländern Geld zur Verfügung stellen und gleichzeitig Mechanismen entwickeln, die überprüfen, dass dieses Geld auch zweckgebunden eingesetzt wird.“ Man müsse aber auch Kommunen gleichzeitig die nötige Zeit einräumen, um neue Gesetzesbeschlüsse – wie beispielsweise den Rechtsanspruch auf eine Betreuung für Unter-Dreijährige – qualitativ und durchdacht umzusetzen.

Zur Familienfreundlichkeit gehört für die Bundestagskandidatin auch, dass man Familien bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellt. „Die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg sind eine Zuzugsregion, und wie in vielen anderen Ballungsräumen fehlt es hier an Wohnungen“, sagte Sprößler. Die Politik müsse Mittel für den sozialen Wohnungsbau und den Bau von Wohnungen im öffentlichen und betrieblichen Eigentum bereitstellen, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken. „Konversionsflächen wie es sie auch in Darmstadt gibt, müssen dafür da sein, um bezahlbare Wohnungen zu schaffen“, forderte sie. In Mühltal sei das Wohnungsproblem durch die Aufnahme vieler Flüchtlinge sehr aktuell, schilderte Karl-Hermann Breyer von der SPD. Wegen dem Mangel an sozialem Wohnbau seien die meisten der bereits anerkannten Flüchtlinge immer noch in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht.

Neben gleichen Qualitätsstandards in Kitas und einer bedarfsgerechten Planung war auch die Forderung nach einer Schaffung von modernen und gut ausgestatteten Bildungseinrichtungen wie Schulen Thema des Abends. Derzeit herrsche in Hessen eine Lehrerknappheit. Da müsse dringend nachjustiert werden, sagte Sprößler.

Helmut Hensel, der als Vertreter der drei Gemeindeelternbeiräte im Podium saß, wünschte sich für die Zukunft eine stärkere Einbeziehung engagierter Initiativen in Mühltal. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es bei uns viele Eltern gibt, die sich konstruktiv engagieren, was man bei der Debatte um die Gebührenerhöhung mit der Einberufung eines runden Tisches mit Elternvertretern gesehen hat.“ Jüngst hatte sich die Bürgerinitiative „Kinder in Mühltal“ bei zwei Spielplatzinitiativen beworben und Preisgelder für zwei Mühltaler Spielplätze gewonnen. Auch in Roßdorf habe sich gezeigt, dass die Einbeziehung von Bürgern ein Zugewinn für die Gemeinde sei, schilderte Christel Sprößler. Dort habe man im Zuge einer Spielplatzverschönerung Eltern und Großeltern an der Konzeptplanung beteiligt und dadurch gleichzeitig „Experten“ auf diesem Gebiet für das Projekt gewonnen sowie Geld für externe Planer gespart.

Christel Sprößler nutzte die angeregte Diskussion, um ihre Motivation für die Bundestagskandidatur vorzustellen. Durch ihre langjährige Arbeit als Bürgermeisterin von Roßdorf wisse sie ganz genau, wie sie die Interessen der Kommunen auf bundespolitischer Ebene vertreten müsse. Als Mutter einer Tochter könne sie ebenfalls die Bedürfnisse von Familien nachvollziehen. „Ich bin eigentlich sehr gerne Bürgermeistern, aber nach 14 Jahren reizt mich eine neue Herausforderung und ich hoffe, dass ich durch meine künftige neue Position die Rahmenbedingungen für kommunalpolitische Entscheidungen verbessern kann.“

Daria Hassan

 
 

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