Schon bei der Entscheidung einen neuen Kindergarten am Pfaffenberg zu bauen,
hatte die SPD und andere Fraktionen gefordert, dass dieser Kindergarten von einem externen
Betreiber geleitet werden soll.
Warum?
Die Kitas selbst arbeiten weitgehend selbstständig.
Die Gemeindeverwaltung hat für die Kinderbetreuung zwei weitere Aufgaben:
- Zum einen ist sie selbst Betreiber von zwei Kitas.
Als Betreiber muss sie sich vor allem um die Bereitstellung von Personal, Gebäuden und
Außenanlagen und um die finanzielle Abwicklung kümmern und zusammen mit den Kitas ein
pädagogisches Konzept für die Kinderbetreuung entwickeln. In die Kitas selbst sollte sie möglichst
nicht eingreifen.
- Die andere Aufgabe der Gemeinde ist es, einen langfristigen Entwicklungsplan für alle
Kinderbetreuungseinrichtungen in Mühltal zu entwickeln, diesen Entwicklungsplan jedes Jahr zu
aktualisieren und laufend den Bedarf und das Angebot für Kinderbetreuung abzugleichen
sowie die daraus resultierenden Maßnahmen einzuleiten.
Das Team der Gemeindeverwaltung für diese beiden Aufgaben ist sehr klein.
Vor allem in den letzten Monaten kam es zu massiven internen Konflikten in diesem Bereich mit der
Folge, das jetzt der Bürgermeister selbst die Leitung des Bereichs übernommen hat.
Seit langem gibt es kein Konzept wie es gelingen kann, ein leistungsfähigeres Team für die beiden
genannten Aufgaben aufzubauen.
Tagtäglich steht die Aufgabe 1 im Vordergrund. Deshalb wurde die längerfristige Aufgabe 2
schon lange vernachlässigt. Die jetzt fehlenden Plätze für die Kinderbetreuung sind die Folge.
Wie kann der Aufgabenumfang der Gemeindeverwaltung verringert werden?
Durch einen externen Betreiber einer gemeindlichen Kita wird der Aufgabenumfang der Gemeinde
für die Aufgabe 1 reduziert.
Das war 2016 der Grund, einen externen Betreiber für den neuen Kindergarten am Pfaffenberg
zu fordern und das war auch in diesem Jahr der Grund warum viele Teilnehmer/innen der 3
Videokonferenzen im Februar und März für die Kita am Steinbruch einen externen Betreiber
gewünscht haben.
Deshalb wurde ein entsprechender Antrag von der FDP gestellt, dem sich die SPD
angeschlossen hat und der im SKuSA einstimmig verabschiedet wurde. Auch der BM hat
dem Antrag nicht widersprochen.
Leider ist der Grund für die Entscheidung in 2016 und jetzt erneut mit der Kitaleitung
und den Mitarbeiter/innen nicht ausführlich besprochen worden.
Das kann nur der BM selbst.
Nur wenn der BM und auch die betroffene Kita den externen Betreiber als
Chance für die Zukunft sehen, hat der externe Betreiber gute Aussichten, erfolgreich zu sein.
Im Idealfall führt der Betreiberwechsel nicht zu personellen Änderungen in der Kita.
Die Kitaleitung hat aber den Antrag als Angriff auf die Kitaleitung und die Mitarbeiter der Kita
verstanden und den Antrag deshalb abgelehnt.
Da wir auf jeden Fall vermeiden wollen, das Mitarbeiter/innen deshalb die Kita verlassen,
hat die SPD den Antrag umgehend zurückgezogen.
Einer Lösung des Problems sind wir dadurch nicht nähergekommen.
Bei den oben genannten Videokonferenzen waren auch die Kitaleitungen eingeladen.
Leider hat nur eine Leiterin teilgenommen. Das ist sehr schade, weil nur in solchen
öffentlichen Gruppen ein Austausch zwischen Kitamitarbeitern/innen und Fraktionen zulässig ist.
Karl-Hermann Breyer
SPD Fraktion