Distanzlernen braucht gute Infrastruktur

Veröffentlicht am 25.01.2021 in Landkreis

Hauptgebäude der Schule am Pfaffenberg

Zu Beginn des Jahres 2021 befinden sich viele LehrerInnen, Schülerinnen und Schüler (SuS) und deren Eltern in einer ähnlichen Situation wie im März des vergangenen Jahres wieder. Der Unterricht findet hauptsächlich als „Distanzunterricht“ statt.

Seit März 2020 gab es große Fortschritte, die ich nachfolgend exemplarisch anhand der Schule am Pfaffenberg in Nieder-Ramstadt erläutern möchte. Im Zuge des ersten Lockdowns wurde die Lernplattform MNSpro (basierend auf Microsoft365) vom Landkreis angeschafft, um digitales Lernen zu ermöglichen. Die LehrerInnen erhielten alle erstmals offizielle E-Mail-Adressen. Die Schulgemeinde (LehrerInnen, Eltern und SuS) hat sich anschließend mit den Möglichkeiten der Lernplattform auseinandergesetzt und die damit zur Verfügung stehenden Mittel und Werkzeuge des digitalen Lernens in der Grundschule erarbeitet.

Jetzt – im zweiten Lockdown – wird die angeschaffte Lernplattform vielseitig verwendet. Von den Lehrerinnen werden Videokonferenzen als Termine eingestellt, es werden Lernvideos und Material (Aufgaben und Lösungen) gut strukturiert hochgeladen und es findet eine rege Kommunikation zwischen Lehrerinnen und ihren Schulklassen per E-Mail oder Chat statt. Aufgrund der einfachen und selbsterklärenden Struktur von MS Teams fällt es den Kindern leicht, sich in der für sie neuen digitalen Schulwelt zurecht zu finden. Man ist auf einem guten Weg, digitales Lernen stetig zu verbessern (auch wenn die Eltern in der Grundschule natürlich ihre Kinder beim Lernen zu Hause unterstützen müssen). Viele arbeiten daran mit und bringen die Dinge, die sie beeinflussen können, voran. Herzlichen Dank an alle, die sich mit großem Einsatz zum Wohle aller Kinder engagieren.

Leider gibt es jedoch auch Dinge, die weder die Schule vor Ort noch die Eltern positiv beeinflussen oder verbessern können. Wenn alle auf dem richtigen Weg sind, fragt man sich, warum manche Themen nicht vorangehen und stattdessen die gute Entwicklung gestört bzw. ausgebremst wird.

Bei der Schule am Pfaffenberg ist dies in mehreren Bereichen der Fall. Wir müssen feststellen, dass eine seit Jahren immer wieder angekündigte Grundsanierung Jahr um Jahr versprochen und dann verschoben wird. Weil die Sanierung ansteht, wird aber auch die Erhaltung des Gebäudes und seiner Funktionen auf ein Minimum reduziert. Im Falle der Heizung war das in diesem Winter noch weniger als das Minimum. Sie ist – nach bereits bekannten Problemen im vergangenen Winter – diesen Januar komplett ausgefallen und wohl nicht mehr zu reparieren.

Zu Beginn des Jahres 2020 war ich gemeinsam mit der Schulleitung und weiteren Elternvertretern Teilnehmer eines Termins mit dem Schuldezernenten und der Leitung des DADI-Werks und habe gegenüber dem Schuldezernenten, Herrn Ahrnt, sehr deutlich geäußert, dass bei ausbleibender Sanierung über Jahre zumindest die Instandhaltung des Gebäudes erfolgen muss. Dies ist aktuell nicht der Fall!

Für das digitale Lernen ist WLAN oder kabelgebundenes Netzwerk in der Schule zwingend notwendig und schon lange überfällig. Aber auch dies wird jährlich verschoben. Laut aktueller Info des Landkreises kann es frühestens 2022 bereitgestellt werden. Die Schulgemeinde will die digitalen Möglichkeiten nutzen, aber die Infrastruktur „Schule“ bietet dafür keine Grundlagen. Der digitale Distanzunterricht funktioniert derzeit nur, weil die Lehrerinnen von zu Hause (mit funktionierendem privatem WLAN) unterrichten. Im Lockdown des März hatten alle noch Verständnis für die nicht ausreichende Ausstattung. Man hoffte, dass die spätestens durch Corona offengelegten Defizite in der digitalen Infrastruktur schnell behoben würden. Nun muss man sich die Frage stellen, warum in den letzten zehn Monaten hinsichtlich dieser digitalen Infrastruktur offensichtlich nichts passiert ist.

Um die Einbindung digitalen Unterrichts weiter auf einen guten Weg zu führen, ist eine technische Mindestausstattung erforderlich. Und zwar jetzt. Wir fordern daher den Schuldezernenten, Herrn Ahrnt, auf, die seit Jahren anstehende Sanierung der Schule am Pfaffenberg endlich anzugehen und die Schule mit ausreichend digitaler Infrastruktur auszustatten. Da mit der Lernplattform MNSpro (auf Basis von Office365) nach einigen Anfangsschwierigkeiten bisher vergleichsweise gute Erfahrungen gemacht wurden, sollte diese langfristig beibehalten werden. Damit unsere Kinder einen guten Start ins Leben bekommen.

Packen wir es an. Wir haben die Möglichkeiten.

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