Warum Bauen in Mühltal so schwierig ist

Veröffentlicht am 23.11.2020 in Kommunalpolitik

Wir beobachten, dass die Schaffung von neuem Wohnraum – besonders bezahlbarer und sozialer Wohnraum – im Rahmen größerer Gebiete in Mühltal schwierig ist. Besonders an den geplanten Baugebieten am Dornberg und auch am Bahnhof gibt es erhebliche Bedenken seitens der Bürger Mühltals. Weniger Bedenken bestehen bei den Gebieten „Tannacker“, „Mühlengärten“ und kleineren Bauvorhaben, die alten Bestand durch verdichteten Neubau ersetzen.

Warum ist das so?

Eine Antwort dazu findet sich im Zwischenbericht zur Umfrage des IKEK, an der 11 % der Haushalte in Mühltal teilgenommen haben. Danach leben 94 % der Befragten (sehr) gerne in Mühltal. Als wesentliche Stärke von Mühltal wird mit großem Abstand Natur und Ruhe/ ländlicher Charakter“ genannt. Gleichzeitig wird bei den Schwächen mit geringem Abstand auf Platz 4 „Grundstücks- und Immobilienpreise, hoher Mietpreis“ genannt. Dies setzt sich fort in der Nennung der positiven Eigenschaften. Hier landet das „Wohnraumangebot“ auf dem vorletzten Platz und nimmt bei den weniger guten Eigenschaften den 2. Platz ein. Nur 5 % planen Mühltal zu verlassen.

Aus dem Wunsch nach einem besseren Wohnraumangebot und der wesentlichen Stärke des ländlichen Charakters ergibt sich ein Konflikt. Der ländliche Charakter soll erhalten bleiben, denn 94 % unserer Bürger leben (sehr) gerne hier. Aufgrund von Baugebieten kommt es zu Veränderungen am Erscheinungsbild Mühltals. Große Baugebiete stechen dabei besonders ins Auge. Kleinere Veränderungen in den bestehenden Bebauungen fallen weniger auf, sind aber in Summe über die Jahre gesehen ähnlich groß - der Wandel geschieht langsamer und nur vereinzelt. Die Umsetzung von sozialem und bezahlbarem Wohnraum ist aber in der Regel nur bei größeren Bebauungen möglich. Im Rahmen der vielen kleineren privaten Bauprojekte findet die Schaffung von bezahlbarem und sozialem Wohnraum nicht statt. Wir möchten allen Einkommensgruppen die Möglichkeit bieten, in Mühltal leben zu können. Es kommt auf die Mischung an, bei der jeder von jedem profitiert.

Bei der Schaffung neuer Wohngebiete ist daher darauf zu achten, dass sich diese in das Ortsbild einfügen und nach Möglichkeit (wie schon in der Agenda 21 gefordert) keine Neuversiegelung von Flächen stattfindet. Eine innerörtliche Nachverdichtung, Nutzung erschlossener und in der Vergangenheit bereits genutzter Flächen steht für uns ebenso im Vordergrund wie die Umsetzung der Energiewende auch im sozialen und bezahlbaren Wohnraum.  Deshalb sehen wir in dem Standort am Bahnhof und am Dornberg für die Entwicklung Mühltals eine gute Wahl.

Bei der Planung solcher Projekte sind die Interessen und Fragen der Bürger zu berücksichtigen und Lösungen für die Herausforderungen erfolgreicher und zufriedenstellender Projekte zu erarbeiten. Nur eine ausgiebige faire Diskussion führt zu einem guten Ergebnis.

Peter Rädel

Vorsitzender SPD Mühltal

 
 

Unser Landtagsabgeordneter

Bijan Kaffenberger

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