Da die Veranstaltung nicht alleine einen christlichen, sondern auch einen humanitären Hintergrund hat, wurden die Fraktionen der in der Ortsgemeinde mitwirkenden Parteien angefragt, ob sie sich mit einem kurzen Votum oder Statement aus eigener Betroffenheit oder Einschätzung der politischen Lage bei dieser Veranstaltung mit einbringen wollen.
Nachfolgend mein Beitrag:
Was bedeutet Krieg. Krieg bedeutet Zerstörung und Tod.
Krieg bedeutet, dass meine Heimat, mein Lebensumfeld, mein zu Hause gefährdet ist und zerstört werden kann. Das was meine Identität ausmacht, meinen Charakter und Mentalität geprägt hat, wird in Frage gestellt.
Was mir in meinem bisherigen Leben Sicherheit und Geborgenheit gegeben hat, existiert nicht mehr.
Das alles machen Menschen auf dieser Erde durch, die in Kriegsregionen leben – unabhängig von Hautfarbe, Glauben und Nationalität.
Wenn eine Existenz in der Heimat nicht mehr möglich ist und der Alltag eine ständige Gefahr für Leib und Leben bedeutet – macht man sich auf den Weg und muss sich eine neue Heimat suchen.
So kamen in den letzten Jahren viele Menschen nach Deutschland – aus der Angst heraus wurden sie heimatlos und sind nun auf der Suche nach einer neuen Heimat. Der Publizist und Pädagoge Hartmut Sommer bringt dies auf den Punkt: „Die erste Heimat, in die man geboren und wo man aufgewachsen ist, erhält man geschenkt. Die zweite Heimat muss man sich aktiv aneignen“ und damit das gelingt, gehört auch die Offenheit der aufnehmenden Gesellschaft.
Aber was macht Heimat noch aus? Ich denke das ist der familiäre Zusammenhalt. Wie kann ich mich in der neuen, zweiten Heimat einleben, wenn meine engsten Angehörigen – Ehefrau und Kinder – entweder noch im Heimatland oder in einem Lager leben müssen.
Krieg bedeutet Tod und Zerstörung, das war vor 400 Jahren so und ist es bis heute geblieben.
Geblieben ist aber auch die Hoffnung, die Hoffnung auf einen Frieden, auf Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle auf unserer Erde.