Was bedeutet der gemeinsame Nahverkehrsplan 2019 – 2024 für Mühltal?

Veröffentlicht am 05.08.2019 in Allgemein

Die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt Dieburg haben einen neuen Nahverkehrsplan für 2019 bis 2024 erstellt. Die Stellungnahmen der betroffenen Gremien sind in diese Planung eingeflossen. Auch die Gemeindevertretung in Mühltal hatte Anfang des Jahres ihre Empfehlungen abgegeben.

Was ergibt sich aus diesem Plan für Mühltal?

Die folgenden drei Maßnahmen für die Odenwaldbahn sind bereits umgesetzt:

  • Vergrößerung der Fahrzeugflotte durch vier fabrikneue Fahrzeuge vom Typ Lint54
  • Spätfahrten an den Wochenendnächten von Frankfurt um 01:05 Uhr über Darmstadt Hbf nach Erbach
  • Tägliche Spätfahrt von Groß-Umstadt Wiebelsbach bis Darmstadt Hbf passend zum Schichtbeginn bei Firma Merck (Ankunft 21:12 Uhr Darmstadt Nord)

Der Bahnhof Mühltal ist in die Liste der Verknüpfungspunkte aufgenommen worden, an die hohe Qualitätsmaßstäbe gesetzt werden. Der Verknüpfungspunkt soll aufgewertet werden. Am Bahnhof Mühltal ist ein Bike&Ride Parkplatz mit 30 Stellplätzen für Fahrräder und ein Park&Ride Platz mit 50 PKW-Stellplätzen geplant.

Das Liniennetz der Busse in Mühltal soll erweitert werden. Sechs Bushaltestellen in vier Ortsteilen sollen ausgebaut werden. Die Linie N wurde bereits Ende 2018 bis zum Gewerbegebiet Ruckelshausen verlängert. Der frühe Zeitpunkt war erfreulich, weil die Busverbindung bei der Eröffnung des Werks von "Riese & Müller" bereits bestand.

Der Linienweg vom NE Bus soll geändert werden: Zwischen Böllenfalltor und Nieder-Ramstadt Kohlbergweg bleibt das halbstündliche Angebot bestehen, ab der Haltestelle Kohlbergweg erfolgt eine alternierende Verbindung jeweils im Stundentakt nach Neutsch und nach Nieder-Beerbach. Der Linienverlauf nach Eberstadt entfällt. Damit wird der SPD Antrag umgesetzt, dass die Bewohner von Nieder-Beerbach eine direkte Bus-Verbindung nach Nieder-Ramstadt bekommen, sei es ins Gewerbegebiet oder in die Einkaufsmärkte oder zum Rathaus. Mit dem SPD Antrag war zu Beginn die Sorge verbunden, die traditionellen Verbindungen von Nieder-Beerbach vor allem nach Eberstadt würden gekappt. Dem ist aber nicht so:

Die Busverbindungen (BE 1 Bus) von Bickenbach über Nieder-Beerbach nach Eberstadt sollen bleiben. Der Linienweg des PE Busses von Pfungstadt soll über Eberstadt hinaus bis zum Bahnhof Mühltal verlängert werden. Damit würde es weiterhin eine Verbindung von Eberstadt nach Nieder-Ramstadt geben. Die Gemeindevertretung hat empfohlen, dass der Linienweg auch durch Trautheim führen soll. Die Anbindung an die Odenwaldbahn vom Westen her würde verbessert.

Einschränkungen wird es in der Verbindung zwischen den O, NE und N Bussen aus Mühltal und den Straßenbahnen nach Darmstadt geben. Die Straßenbahnlinie 2 vom Böllenfalltor entfällt, wenn die Lichtwiesenbahn startet. Es wird befürchtet, dass es deshalb zu längeren Wartezeiten am Böllenfalltor kommt, vor allem wenn die Busse aus Mühltal verspätet am Böllenfalltor ankommen. Im Nahverkehrsplan werden Maßnahmen angekündigt, dass die Busse aus Mühltal pünktlicher werden. Eine Maßnahme ist die Einrichtung einer Bus-Beschleunigung auf der B449 auf dem Weg zum Böllenfalltor.

Weitere Forderungen der Gemeindevertretung in Mühltal wie

  • Pünktlichkeit der Odenwaldbahn verbessern
  • Mehr Züge nach Darmstadt und nach Frankfurt
  • Bus von Neutsch / Frankenhausen nach Modau
  • Zusätzliche Bushaltestelle an der Rheinstraße, so dass Kreiselumfahrungen entfallen können

werden im Nahverkehrsplan kommentiert:

Zur Zukunft der Odenwaldbahn wird ein Gutachten erstellt. Die genannte Busverbindung soll zusammen mit einer neuen Tangentialverbindung Ober-Ramstadt nach Seeheim-Jugenheim besprochen werden. Eine weitere Bushaltestelle an der Rheinstraße ist nicht geplant.

Zum Stand des Nahverkehrsplans schreibt der Vorsitzende der Verbandsversammlung Alexander Ludwig:
Der Nahverkehrsplan wurde von der DADINA Verbandsversammlung verabschiedet und an den Kreistag und die Stadtverordnetenversammlung Darmstadt zur Beschlussfassung weitergeleitet. Beide Gremien sollen im September den NVP abstimmen. Das Gutachten zur Verbesserung der Odenwaldbahn liegt noch nicht vor.

Berufspendler Ronnie Neumann sieht den Nahverkehrsplan eher positiv:
Was die Situation "Umstieg am Böllenfalltor" betrifft, wage ich eine Vermutung: die Pufferzeiten werden vergrößert, zwischen planmäßiger Ankunft am Böllenfalltor und Abfahrt der Linie 9. Dann wartet man halt länger am Böllenfalltor.
Die Verlängerung der Linie PE könnte aber ein echter Gewinn sein, wenn sie häufig genug und zu den passenden Zeiten fährt. Bahn-Pendler können dann alternativ den Bahnhof Eberstadt ansteuern. Außerdem ist man u.U. schneller in Darmstadt, wenn man über Eberstadt Wartehalle und von dort mit der Straßenbahn weiter fährt - allerdings sind die Linien mit Start-/Endpunkt Alsbach Hähnlein bereits stark frequentiert. Ist dennoch u.U. besser als übers Böllenfalltor fahren zu müssen (aber eine Tarifstufe teurer). Ansonsten klingt das Ganze erstmal gut.

Karl-Herrmann Breyer
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